_Die Geschichte der Nana S._
(Vivre Sa Vie)
Frankreich   1962    80 min    DVD   

Standorte  Regisseure A-Z
  
Genre  Drama   Klassiker   Experimental
Sprachen  Deutsch   Französisch   
Untertitel  DVD:   Deutsch   
  
Regie Jean-Luc Godard  
Drehbuch Jean-Luc Godard  
Schauspiel Anna Karina   Sady Rebbot   Mario Botti  
Kamera Raoul Coutard  
Musik Michel Legrand  

Inhalt 

Tragische Erlebnisse einer jungen Frau in zwölf Kapiteln. Godards radikaler Bruch mit dem klassischen Erzählkino. (s/w)

 

 

5 Punkte von Luka Valentin:
Gleich zu Beginn eine der eindrücklichsten Szenen des Films: Ein Mann und eine Frau unterhalten sich an einer Bar, beide sehen wir nur von hinten. Sie trennt sich von ihm, dem Vater ihres Kindes. Kurz nur sehen wir ihr hübsches Gesicht in der Spiegelfront des Barmanns, ansonsten bleiben wir ausgeschlossen. Nein, eingeladen fühlt sich der Zuschauer hier nicht. Nana will mehr vom Leben als Mann und Kind, sie will berühmt werden. Doch die Karriere läuft schlecht, schon bei der Trennungsszene deutet es sich an, als sie von ihrem Ex 20 Franc leihen will. Den ganzen Film über läuft sie dem Geld hinterher, wird Diebin, wird Prostituierte, bis zu ihrem plötzlichen Tod. Während man noch glaubt, Godard hätte ein Plädoyer gegen die Ausbeutung der Frau gedreht, beschleicht einen bereits die Ahnung: Es geht in Wahrheit um die Unverständlichkeit dieses Geschlechts, darum, wie Godard, der Mann, sich in ihrer Nähe immer fühlt: Ausgeschlossen wie jemand, dem man den Rücken zugedreht hat.